Alwy Allwissend liest ein Buch im Stadtpark (Hamburg)

Auch wenn ich auf Grund meiner Umtriebigkeit nur selten zum Lesen von Büchern komme, habe ich inzwischen einige Titel, die ich jedem zur Lektüre wärmstens empfehle. Sie entsprechen meiner Vorstellung guter Literatur. Ich stelle sie an dieser Stelle kurz vor und werde mir erlauben, in der Zukunft auch weitere Empfehlungen einzufügen.

Der kleine Prinz

„Der kleine Prinz“ von Antoine de Saint-Exupéry ist mein absolutes Lieblingsbuch! Es ist zweifelsohne ein Buch, das weniger für Kinder als für Erwachsene geschrieben wurde. Die Kernaussage des Werkes steckt in der Aussage eines Fuchses, den der kleine Prinz auf seiner Reise kennenlernt: „Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“

Es ist also der Geist, den wir selber durch Liebe, Eifer, aber auch Opferbereitschaft formen. Und er ist es, der einmal geschaffenen Beziehungen zu Menschen, Tieren und Sachen etwas ganz eigenes verleiht.

Was mir an diesem Gedanken besonders gut gefällt: Das Buch ist ein zeitloses Plädoyer für Menschlichkeit und Freundschaft. Gerade in unruhigen Zeiten wie den heutigen aktueller denn je!

Wer sich dieses Buch (ISBN-13: 978-3792000274) nicht leisten kann bzw. möchte, kann den Inhalt übrigens hier kostenfrei lesen: http://www.derkleineprinz-online.de/text/

Anatomie eines Alders. Ein Deutschlandbuch

Wenn es überhaupt ein Buch gibt, das es schafft die Eigenheiten der Deutschen treffend in Worte zu fassen, dann ist es dieses. „Anatomie eines Adlers. Ein Deutschlandbuch“ sollte jeder gelesen haben, der das deutsche Gemüt besser verstehen möchte.

Für mich als junge Deutsche war das Buch, das von einem Engländer und einem Deutschen, Ronald Searle (Karikaturen) und Heinz Huber, stammt, in vielen Punkten sehr erhellend. Zum Beispiel weiß ich inzwischen, was es mit dem guten Zimmer auf sich hat. Heutzutage kennt dies keiner mehr, aber meine Oma zum Beispiel hatte noch eines: Bei ihr war das gute Zimmer ein zweites Wohnzimmer. Dieses war immer kalt, weil es eigentlich keine Verwendung hatte, denn es war für Besuch bestimmt, der eigentlich nie kommen konnte, wie im Buch schön ausgeführt wird.

Eine ähnliche Kuriosität ist die deutsche Seele. Diese erlaubt es, dass Schönheitsbedürfnis und Brutalität nahe beieinander wohnen können. So schreiben die Autoren denn auch: „Heydrich liebte Hausmusik, die Lagertore der KZ waren geziert mit schmiedeeisernen Sinnsprüchen, Ulbrichts Volkspolizei stellt Blumentöpfe auf die Berliner Sperrmauer.“

Das Buch ist leider leider inzwischen vergriffen, kann aber gebraucht über die ISBN-13 978-3423007689 gefunden und erworben werden.

Wer den Wind sät. Was westliche Politik im Orient anrichtet

Die Folgen der westlichen „werteorientierten“ Politik im Nahen und Mittleren Osten sind verheerend! Das zeigt Michael Lüders in seinem Buch „Wer den Wind sät. Was westliche Politik im Orient anrichtet“ sehr deutlich auf. So zeigt er, wie die Vereinigten Staaten von Amerika zusammen mit ihren Verbündeten Regimewechsel nach Kochrezept erzwingen. Die daraus resultierenden Machtvakuen sind in den meisten Fällen der Nährboden für Terrororganisationen wie die der Taliban, Al-Qaida und des „Islamischen Staats“. Die eigenen Feinde sind also meistens selbst heraufbeschworen worden und irrigerweise haben westliche Firmen die Terroristen selbst mit Waffen versorgt bzw. tun dies immer noch.

Dass – wie von westlicher Kriegspropaganda gerne behauptet – in absehbarer Zeit Demokratien im Orient entstehen, ist mehr als zweifelhaft. Lüders stellt deshalb auch treffend fest: „Eine Demokratie, die mehr sein will als Fassade oder Alibi, setzt ein stabiles Fundament und gute Regierungsführung voraus. Dazu gehört ein Konsens über den einzuschlagenden Weg: Gewaltenteilung, Rechtsstaatlichkeit, Pluralität. Unter den Bedingungen von Armut, Ausgrenzung, endemischer Gewalt und Perspektivlosigkeit, im Schatten einer Besatzung, die tausendfach ‚Kollateralschäden‘ unter Zivilisten herbeiführt, zunehmend durch den Einsatz von Kampfdrohnen, kann dieses Modell kaum funktionieren. Erst recht nicht nach Jahrzehnten der Diktatur, unmittelbar nach einem von außen erzwungenen Regimewechsel.“

Wer vorher noch nicht zynisch gewesen ist, ist es nach diesem Buch auf jeden Fall! Also Lesen auf eigene Gefahr: ISBN-13 978-3406677496.